Grenzenlos Grün

Ein gemeinsames Gartenprojekt haben die Mitglieder des Offenen Treffs und Bewohner der Seniorenanlage „Schärers Au“ in Schopfheim  ins Leben gerufen. Aus dem Gedanken des „Urban Gardening“ werden nun auf minimalistischer Fläche eigenes Gemüse und Kräuter angebaut.

Das Diakonische Werk beherbergt in Schopfheim in der Hauptstraße 94, den Offenen Treff. Er ist eine Tagesstätte für psychisch erkrankte und belastete Menschen. Die meisten unserer BesucherInnen sind aufgrund ihrer Krankheit nicht mehr in der Lage, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Damit gehen die Tagesstruktur sowie Möglichkeiten, Kontakt und Anerkennung zu finden, verloren. Die psychische Erkrankung bewirkt ohnehin eine Verunsicherung im Umgang mit Menschen, diese wird verstärkt durch Vorurteile der Gesellschaft gegenüber psychisch Erkrankten. Dieser Teufelskreis kann zu völliger gesellschaftlicher Isolation führen, die sich wiederum negativ auf den psychischen Gesundheitszustand auswirkt.

Darum bieten wir in unserer Tagesstätte Möglichkeiten, gemeinsam den Tag sinnvoll zu verbringen. Unsere BesucherInnen haben trotz ihrer Krankheit sehr viele Fähigkeiten und Talente, die sie bei uns auf ihre individuelle Art einbringen können. Viele unserer Besucherinnen sind zwar aufgrund ihrer Erkrankung eingeschränkt, haben aber gelernt, trotzdem aktiv zu sein und ihr Leben zufriedenstellend zu gestalten. Für viele ist die Möglichkeit, sich im OT einzubringen und zu dieser Gemeinschaft zu gehören, eine sehr wichtige Stütze.

In direkter Nachbarschaft befindet sich Schärers Au „Betreutes Wohnen“ . Es ist ein Angebot für ältere Menschen um in altengerechten Wohnungen möglichst lange ein selbständiges Leben zu ermöglichen.

Dabei werden sie von einem Betreuungsdienst unterstützt, der diese Selbständigkeit fördert. Dort, wo es notwendig ist, wird Hilfe selbst gegeben oder eingeleitet. Oberstes Gebot ist dabei die Eigenverantwortung der Bewohner. Das Zusammenleben in einer Hausgemeinschaft ist dabei genauso wichtig wie die Förderung von körperlichen, geistigen und emotionalen Fähigkeiten.

Kochen und gemeinsames Essen hat einen großen Stellenwert in unserer beiden Einrichtungen. Dies fördert zum einen soziale Kontakte, den Erhalt von Fähigkeiten, ermöglicht eine regelmäßige und ausgewogene Ernährung. Diese Gemeinsamkeit und die räumliche Nähe brachten uns zu der Überlegung, dies miteinander zu verbinden und es war naheliegend das soziale Miteinander mit etwas Nützlichem zu verknüpfen.

Da wir keine Möglichkeiten haben, großflächig frisches Gemüse anzubauen, entstand aus dem Gedanken des „Urban Gardening“ die Idee, auf minimalistischer Fläche eigenes Gemüse bzw. Kräuter anzubauen.

In Schärers Au leben ältere Menschen, die einst selbst einen Garten hatten und sich gerne diesem Thema mit Erfahrung annehmen würden und gemeinsam mit ihren Nachbarn vom Offenen Treff eine kleine grüne Oase mit nützlichen Pflanzen erschaffen, pflegen und genießen möchten. Das gemeinsame Interesse soll verbinden, Brücken zwischen Menschen schaffen und etwas grün erstrahlen zu lassen.

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